[b][u]Kleine Reifenkunde für Rollerfahrer[/u][/b] Da immer mal wieder Fragen nach Bezeichnungen auf Reifen auftauchen, hier die Erklärung.
1 Übersicht
Der Reifen trägt (immer) folgende Bezeichnungen: 1. Reifenhersteller (Marke) 2. Profilbezeichnung / Reifentype 3. Reifenquerschnitt (in Zoll oder mm) 4. Felgendurchmesser (in Zoll) 5. Loadindex (Tragfähigkeit) 6. Geschwindigkeitsindex 7. Reifentype (schlauchlos oder mit Schlauch zu verwenden) 8. Produktionsdatum (DOT-Nummer) 9. Zusatzinformation für erhöhte Tragfähigkeit (Reinf. bzw. Reinforced) 10. Abnutzungsanzeiger (Tread Ware Indicator) 11. Hinweis auf Wintertauglichkeit für Winter- oder Ganzjahresreifen2 Beispiel
[u]Beispiel: Heidenau 3,00 x 10 50 J K38[/u] Größe: 3,00 x 10 Zoll (50) zugelassen bis 190 kg (J) zugelassen bis 100 km/h Profil Type K38 Die Dimension eines Reifens (Quelle: ADAC) Die technische Ausführung der Bereifung ist durch den § 36 StVZO festgelegt. Danach sind Pkw-Reifen entsprechend der europäischen Vorschrift ECE-R 30 genormt. Dies gilt insbesondere für die Beschriftung der Reifenflanke. Sie gibt über die wichtigsten Daten des Reifens Auskunft. Innerhalb dieser Information sind die für den Autofahrer wichtigen Angaben zusammengestellt - die Norm verlangt darüber hinaus weitere Bezeichnungen auf der Seite wie Herstellername (1) und Reifentyp (2).3 Reifenbreite
Sie wird in Zoll angegeben (z.B. 3.50). Alternativ ist eine Angabe in Millimetern in Verbindung mit einem Prozentualen Breitenverhältnis. (z.B. 130/60-13 entspricht einer Breite von 130 mm und einer Reifenhöhe von 60% dieser Breite.) 1 Zoll entspricht 25,4 mm Zu beachten sind hier die Hinweise in den Fahrzeugpapieren und in der [lexicon]Bedienungsanleitung[/lexicon].4 Felgendurchmesser
Der Felgendurchmesser wird diagonal von Felgenrand zu Felgenrand ermittelt, das Maß wird meist in Zoll ( " ) angegeben. Die gängigsten Maße reichen von 9 " bis 13 ".5 Tragfähigkeitskennziffer (Load Index LI)
Kennzahl für die Belastbarkeit des Reifens. Jedem LI-Wert wird, dargestellt in einer genormten Tabelle, eine bestimmte Belastbarkeit des Reifens bei einem vorgegebenen Luftdruck zugeordnet. Beispiel "52" = 200 kg. Die montierten Reifen müssen mindestens dem in dem Fahrzeugpapieren angegebenen LI entsprechen, höhere Werte des LI sind zulässig. LI kg 41 = 145 kg 47 = 175 kg 50 = 190 kg 52 = 200 kg 54 = 212 kg 56 = 224 kg 58 = 236 kg 59 = 243 kg 60 = 350 kg 61 = 257 kg 62 = 265 kg 64 = 280 kg6 Geschwindigkeitssymbol (GSY, auch "Speedindex")
Kennbuchstabe, der die zulässige Höchstgeschwindigkeit des Reifens angibt. Den Buchstaben sind folgende Geschwindigkeitskategorien zugeordnet (hier dargestellt: übliche GSY für Roller GSY km/h A 40 B 50 C 60 D 65 E 70 F 80 G 90 J 100 M 130 N 140 P 150 Q 1607 [lexicon]Tubeless[/lexicon] ("Schlauchlos")
Roller-Reifen sind als "Schlauchlos"- ( TL) oder Schlauch-Typen erhältlich.8 Produktionsdatum
Bisheriges Verschlüsselungs-System: Die letzten 3 Ziffern der sog. "DOT" -Nummer geben das Herstellungsdatum wieder. Die ersten beiden Stellen nennen die Produktionswoche, die letzte Ziffer ist die Endzahl des Jahres. Beispiel: 409 =40. Woche 1999. Dass wir es mit den 90-iger Jahren zu tun haben, wird im Allgemeinen noch durch ein kleines Dreieck (rechts neben der 3-stelligen Zahl) deutlich gemacht. Neue Kennzeichnung ab 1.1.2000: Jetzt 4-stellige Schlüsselnummer. 0100 = 1. Woche 2000.9 Reinforced
Zusatzangabe "Reinforced": Bezeichnung an Reifen besonders hoher Tragfähigkeit. Ausschlaggebend ist aber auch hier die (entsprechend hohe) LI-Kennziffer. Verschleißanzeiger (Treadwear Indicator , "TWI") (10) Rundum auf der Reifenseite ist mehrmals das Kürzel "TWI" (auch andere Zeichen möglich) eingeprägt. Wenn man dem Pfeil folgt, so erkennt man, dass in diesem Bereich das Profil nicht völlig in die Tiefe geht. Der Grund: Bei einem bis auf (die gesetzlich zulässigen) 1,6 mm abgefahrenen Profil liegen diese Stellen dann deutlich erkennbar an der Oberfläche, die Verschleißgrenze ist erreicht. Soweit sollte man es nicht kommen lassen: Versuche zeigen, dass bereits unter ca. 3 mm die Haftung, insbesondere bei Nässe, deutlich abnimmt! M+S (Winterreifen/Ganzjahresreifen) (11) Winterreifen sind mit "M+S", "Snow" oder ähnlichen Abkürzungen gekennzeichnet. Hiermit ist nicht nur erkennbar, dass es sich um einen Reifentyp für die speziellen Anforderungen des Winterbetriebs handelt. Damit verbunden ist auch eine Ausnahmeregelung bezüglich der geforderten Geschwindigkeitsklasse.10 Prüfzeichen "E"
Das "ECE-Prüfzeichen" wird als E oder e dargestellt, es bestätigt die Einhaltung der europäischen Norm (ECE- R 30). Die anhängende Zahl weist auf das Prüfungsland hin. Wichtig: Seit dem Produktionsdatum 1.10.98 (40. Woche 98, entspricht DOT-Nummer 408 ) ist diese Kennzeichnung der Reifenflanke in Europa Pflicht. An einem Fahrzeug dürfen demzufolge keine Reifen montiert sein, die, sofern nach dem 1.10.98 produziert, dieses Prüfzeichen nicht aufweisen. Im Rahmen der Hauptuntersuchung ("TÜV") würde das als "schwerer Mangel" am Fahrzeug eingestuft.11 Das Alter der Reifen
Noch ein Nachsatz: Man trifft immer wieder auf Reifen, welche 10 und mehr Jahre alt sind. Da Gummi aber mit der Zeit “verhärtet” lässt auch die Haftung nach. Reifenhersteller sprechen von einer maximalen Gebrauchsdauer von 6 Jahren. Auf eine genügende Profiltiefe muss man einen Zweirad Fahrer ja wohl nicht hinweisen. Quellenangabe: Reifenfiebel 1. Auflage 1999 SchweizDetails
- Trifft auf folgende Vespa Modelle zu:
- Alle