1. April:
Schreiben Sie uns, was Ihnen unter den Nägeln brennt!
Folter oder Gebetsritual?
Die Redewendung auf/unter den Nägeln brennen ist
seit dem 17. Jahrhundert belegt. Es gibt zwei Deutungen,
von denen eine äußerst unsympathisch, die zweite dafür
fast rührend wirkt. Wem etwas unter den Nägeln brennt,
für den ist etwas sehr dringlich. Im Mittelalter wurden bei
Folterungen den Delinquenten glühende Kohlen auf die
Fingerspitzen gelegt - man kann sich leicht vorstellen,
dass es den Opfern sehr dringlich war, nicht länger auf die
Folter gespannt zu werden.
Die zweite Erklärung besagt, dass sich Mönche früher
brennende Kerzenstummel auf die Daumennägel klebten,
um im Winter bei der Frühmesse im Gebetbuch lesen zu
können. Da hieß es aber rechtzeitig auspusten, um sich nicht
die Finger zu verbrennen!