Es gibt viel Literatur auf dem Markt und nochmehr Gründe eine Messuhr zum Finden des oberen Totpunktes zu benutzen. Genauso eine gute Blitzlichtpistole, genauso ein Abgastemperaturmessgerät.
Natürlich kann man mit einer Meßuhr den OT finden, was aber beim 2-Taktmotor wie das "mit Kanonen auf Spatzen schießen" ist. Die Meßuhr kommt bei mir erst bei aufwendigeren Arbeiten wie z.B. beim Kurbelwellenmessen zum Einsatz . Als Standardwerkzeug braucht man das wohl kaum. Literatur aufzusaugen ist zwar immer gut, aber auch mit Vorsicht zu genießen. In 80% der einschlägigen Literatur werden die Kurbelwellen auch auf den Spitzen vermessen und nicht wie im Rennsport üblich auf den Lagersitzen. Ich weiß zwar nicht wie Du den OT ermittelst, aber wenn´s schon so genau seien soll, darfst Du auch die Verschiebung des Kolbenbolzens nicht vernachlässigen.
Ohne Blitzpistole geht's in der Oldtimerwerkstatt nicht, da gebe ich Dir recht, aber bei PK, PX und Co. mit elektronischer Zündung geht das ganz sicher ohne, wenn man die ZGP auf Gehäusemarkierung bringt!!!
Bei Deiner GS/3 ist das etwas anders, da ein kleinerer oder größerer Unterbrecherabstand eben auch Einfluß auf den ZZP hat. Hier hilft nur abblitzen, da die Prüflampenmethode halt doch sehr ungenau ist.
Ein Abgastemperaturmesser ist dann wirklich erst etwas für Profis die viele Motoren aufbauen bzw. tunen und auf Erfahrungswerte zurückgreifen können. Denn auf was für Werte gleichst Du denn ab? Mit den meist besagten "zwischen 550° und 580° würden wir im Rennbetrieb wohl nur hinterher fahren. Ausschlaggebend für die Abgastemperatur sind neben des Abstandes des Sensors zur Auslasskante vor allem der ZZP.
Grüße Frank
Edit fügt noch hinzu, dass vor allem eine gute Fühlerblattlehre ein unverzichtbares Tool in jeder Werkstatt ist!
P.S. @ Vespa Luigi: Habe ein Werksschreiben von Piaggio bei dem die Vertragswerkstätten angehalten wurden alle GS/3 Modelle auf 27° v. OT einzustellen. Der Kiste fehlt dann zwar etwas Bums, dafür hält der Motor dann aber angeblich länger.