Dackl´s Duden Fred, jeden Tag ein bisschen mehr Wortschatz und Grammatik ;)

23. Februar:

Welche Sätze sind richtig?

- Unser Fest ist für Jung und Alt, für Arm und Reich.

- Die fünf Geschwister gingen durch dick und dünn.

- Diese Aussage brauche ich Schwarz auf Weiß.

- Im großen und ganzen bin ich mit meinem Leben zufrieden.

Menschen bitte groß

Paarige WEndungen , die Personen bezeichnen, werden immer großgeschrieben. Dahe ist der erste Satz richtig geschrieben, denn das -e hinter Jung, Alt, Arm und Reich darf hinzugedacht werden.

Wendungen wie dick und dünn, schwarz auf weiß oder kurz oder lang werden dagegen kleingeschrieben. Der zweite Satz ist also richtig, der dritte Satz aber falsch.

Ebenfalls falsch geschrieben ist die vierte WEndung im Großen und Ganzen, denn in dem Fall werden die beiden Adjektive wie Hauptwörter gebraucht ( wie die Probe mit dem Artikel beweist: in dem Großen und dem Ganzen).

Jaja, also das sollte man wohl doch schon wissen

24. Februar:

Sprachliches Vorbild - Die Schweizer Post

POSTillion der Sprachpflege

Den undotierten Institutionspreis Deutsche Sprache erhielt 2008 die Schweizer Post. Der Preis wird seit 2000 im Rahmen des Kulturpreises Deutsche Sprache () jährlich Einrichtungen oder Firmen verliehen, die sich "um ein klares und verständliches Deutsch bemüht haben und die gezeigt haben, dass man die deutsche Sprache (...) flexibel, klar und ohne Verrenkungen verwenden kann".

Die Schweizer Post wurde dafür ausgezeichnent, dass sie versucht, notwendige postalische Fachausdrücke nicht aus dem Englischen, sondern wieder aus den drei Amtssprachen der Schweiz - Deutsch, Französisch und Italienisch - zu gewinnen. Vorbildlich, exemplaire, esemplare.

25. Februar:

"Also diese Extravertiertheit der Gräfin Kleinfeld geht mir auf die Nerven."

Extravagang...

... mag so manchem das Wort extravertiert oder die Extravertiertheit erscheinen, denn im allgemeinen Sprachgebrauch haben sich inzwischen Extrovertiertheit bzw. extrovertiert eingebürgert. Dabei ist die ursprüngliche lateinische Form extravertiert durchaus korrekt, wenn man jemanden als besonders aufgeschlossen, weltoffen, kommunikativ, kontaktfreudig und gesprächig bezeichnen möchte.

Der Duden erlaubt diese Extroversion aber nur in genau zwei Fällen (extrovertiert, Extroversion), Extrovaganzen sind nicht erlaubt.

Extravertiert...das wusste ich nicht...extrovertiert kannte ich, nutze es aber nie/ äußerst selten.

26/ 27. Februar:

In diesem Sinne sollten wir die Türe in dem Maße schließen...

Im Laufe der Zeit

Ist ihnen etwas aufgefallen? Die grammatischen Formen Sinne, Türe, Maße gibt es im Singular (soll wohl Plural heißen)(der Dackel ist doof) eigentlich nicht.
Standartsprachlich korrekt heißt der Satz also: In diesem Sinn sollten wir die Tür in dem Maß schließen...Oder
vermissen Sie jetzt etwas und wollen den Kalender auf den Tische legen?

Zugegebenermaßen sind diese Formen in der gesprochenen Sprache weit verbreitet, was im Lauf(e) der Zeit
dazu geführt hat, dass bestimmte Redewendungen wie "Das ist nicht im Sinne des Erfinders" fest geworden
und somit auch im Duden zu finden sind.

Ach kacke, Denkfehler meinerseits..danke

28. Februar:

Januswörter gesucht

1. Welches Adjektiv drück sowohl aus, dass etwas ungeheuer klein ist, als auch, dass etwas ungeheuer groß ist?

2. Welches Verb drückt sowohl aus, dass etwas gutgeheißen wird, als auch, dass etwas bestraft wird?

3. Welches Verb drückt sowohl aus, dass etwas weggenommen wird, als auch, dass etwas hinzugefügt wird?

Doppel(ge)sichtige Wörter

Wörter mit zwei Bedeutungen, wobei die eine Bedeutung genau das Gegenteil der anderen ist, werden Antagonyme oder Kontranyme oder eben Januswörter (nach Janus, dem römischen Gott mit dem Doppelgesicht) genannt.

Die Lösungen:

1. unmessbar
2. sanktionieren
3. ausbauen

Seeeehr geil.

Ehax, ok diesmal hab ichs vergessen.

1 März:

FAVICON

Lieblingssymbol

Wer firm im Internet ist, selbst bloggt oder eine eigene Website hat ,der weiß warscheinlich, was ein Favicon ist, hat im besten Fall sebst eines und würde es so erklären: Das ist das
kleine Bilchen, das oben in der Adresszeile des Browsers links von meiner URL angezeigt wird. Und wenn du mein Blog oder meine SEite als Lesezeichen ablegst, taucht es in der Lesezeichenleiste ebenfalls wieder auf, bei Registerkarten oder Tabs oder beim Speichern der Seite auf dem Desktop.

Favicon ist die Abkürzung für "favourite icon" (Lieblingsbildsymbol). Favicon können ganz individuell gestaltet werden, meist in Anlehnung an das eigene Logo.

2 März:

Zungenbrecher-ABC

Acht alte Ameisen aßen am Abend Ananas.
Bismarck biss Mark, bis Mark Bismarck biss.
Cäsar und Cicero gingen ins Konzil, Cäsar ging in Uniform, Cicero in Zivil.

...und sogar bis Z

Wer kennt solche lustigen Wortspiele nicht? Vor allem Kinder lieben das schnelle Aufsagen dieser Zungenbrechersätze, die
fast immer garantieren, dass man sich verhaspelt und das Gefühl hat, einen Knoten in die Zunge zu bekommen. Professionellen
Sprechern wie Fernseh- oder Rundfunkmoderatoren dienen solche Sätze übrigens als Artikulationsübung.

Meistesn handelt es sich bei Zungenbrechersätzen um ähnliche Wörter, die sich nur in bestimmten Silben unterscheiden, häufig
werden Alliterationen verwendet. Wenn alle Wörter im Satz mit dem gleichen Buchstaben beginnen, nennt man das Tautogramm:

Wir Wiener Waschweiber würden weiße Wäsche waschen, wenn wir wüssten, wo weiches, warme Wasser wäre.
Zehn zahme Ziegen zogen zehn Zentner Zucker zum Zoo.

Zungenbrecher nerven

Ich hab hier noch DAS Tautogramm:

Fischers Fritz fischt frische Fische.

Ich verhaspel mich ja schon beim schreiben im Kopppppp:D

Vespafahrer Vechs vechst Vechsverachtern die Vespas weg

Jeah...das war mein eigener

Kellerkind Klaus kaut kinder Kaugummis.

Du heißt ab jetzt Klaus, klar!

King oida!

3. März:

Essen Sie auch gern bei Ihrem Lieblingsitaliener Spaghettis?

Mamma mia!

Noch stilvoller wird das Essen beim Italiener, wenn sie dort Spaghetti bestellen. Denn das ist bereits die Pluralform, eine weitere Endung können Sie sich ebenso sparen
wie bei den Zuchini. Wenn Sie noch mehr sparen wollen, dürfen Sie auch das h weglassen und einfach Spagetti schreiben.

Nicht sparen aber wird hoffentlich der Koch ihres Lieblingsrestaurants beim Zubereiten der Sphaghetti. Denn schließlich soll es ihnen doch so schmecken wie bei einer
italienischen "Mamma".

Spagetti sind doch fad...Pizza rul0rd!

4. März:

Noch so ein anderes hierarschisches diensteifriges Orakel.

Wovon ist hier die Rede?

Yahoo!

"Yahoos"- so hat Jonathan Swift in seinem berühmten Buch "Gullivers Reisen" ein Volk rauer, ungepflegter Gesellen genannt. Zu diesen Fabelwesen
fühlten sich Jerry Jang und David Filo, zwei Studenten der Stanford- Universität in Kalifornien, offenbar hingezogen, als sie 1995 das von ihnen
gegründete Internetunternehmen Yahoo! nannten. Ein Jahr zuvor waren die beiden mit ihrer eigenen, gut sortierten Linkliste auf eine Markt-
lücke gestoßen, da es damals noch keine Suchmaschine gab und man stattdessen die exakte Schreibweise einer Webseite kennen musste.

Daneben gilt Yahoo auch als Akronym für Yet another hierarchical officious oracle, was übersetzt bedeutet "Noch so ein anderes hierarchisches diensteifriges Orakel".

Ich sach dazu nur eins....Yahoo gefällt mir nicht

5./6. März:

Auf Wunsch des Autoren wird der Roman nicht veröffentlicht.

Auto(r), Motor, Traktor

Ob der Wunsch des Schreibers wirklich erfüllt wird,
wissen wir nicht. Fest steht aber, dass "der Autor"
stark dekliniert wird, ebenso wie sein um einen Buch-
staben kleinerer Wortbruder "Auto". Das bedeutet,
dass das Wort im Genitiv die Endung -s erhält. Der
Wunsch des Autors wäre also wenigstens aus Sicht
der Grammatik völlig gerechtfertigt.

Im Plural sieht es anders aus: "Die Autoren" wird
schwach dekliniert und hat in allen vier Fällen die
Endung -en.

Ebenso verhält es sich bei anderen Wörter auf -or,
die von der Bedeutung her mehr mit dem Auto
verwandt sind als mit dem Autor: Motor und Traktor.

7. März:

Heute Gibts:

Schnongse (Mitteldeutschland),

Guzzi, Leckerli (Süddeutschland),

Klömpkes, Bolschen, Bröck

(Mittel- und Norddeutschland),

Drops, Bonger (Norddeutschland),

Zückerli (Schweiz)

Kamelle für alle

Warum die Jecken am Rosenmontag Bonbons vom Wagen
werfen und keine Rosen, haben wir im letzten Jahr erklärt.
Das Wort Bonbon kommt aus der französischen Kindersprache
und ist die Wiederholungsform von "bon" (= gut).

Aber es gibt zahllose liebevolle Wortvarianten, mit denen in
Deutschland, Österreich und der Schweiz die kariesfördernden
Süßteilchen bedacht werden. Unsere Beispiele geben nur einen
kleinen Ausschnitt wieder. Welche Synonyme kennen Sie?

8. März:

Kölle alaaf!

Was bedeutet dieser rheinisch-kölsche Schlachtruf eigentlich?

Alles weg!

In der Karnevalszeit ist in der Domstad t am Rhein mehr als sonst wo in
Deutschland alles anders als sonst und das unterstreicht seit dem Jahr
1635 auch der kölsche Schlachtruf: Kölle alaaf! In einer Bittschaft des
Fürsten Metternich an den Kölner Kurfürsten ist der Ausruf erstmals
schriftlich belegt. Das kölsche "All-af" heißt wörtlich "alles ab" oder auch
"alles weg". Wer sein Glas erhob, sagte das früher als Lob- oder Trink-
spruch.

Nachdem ab 1823 der Karneval auf den Straßen gefeiert wurde, mutierte
der Spruch zum Schlachtruf der kölschen Jecken. Wer also Kölle alaaf
schrit, meint damit "Köln vor allem anderen". Und wehe dem, dem aus
Versehen im kölschen Karneval das Mainzer oder Düsseldorfer "Helau"
aus der durstigen Kehle gleitet...

9. März:

" Hört doch auf zu jammern. Stellt euch auf die Hinterbeine und streckt euch ordentlich nach der Decke, dann klappt das schon mit dem Aufstieg."

Sparen statt stürmen

Hier hat der Trainer etwas missverstanden. Denn mit "Decke" ist die Redensart sich nach der Decke strecken
nicht die tatsächliche oder imaginäre Zimmerdecke gemeint, sonder die Zudecke. Und wer sich nach der Decke
strecken muss, der muss aufpassen, dass er auch darunter passt und ihm seine Füße schön warm bleiben.
Der übertragene Sinn ist also: Man muss sich seinen bescheidenen Verhältnissen anpassen und mit dem
auskommen, was man besitzt.

Aber diesen Appell wollte der Trainer seinen Schützlingen sicher nicht mit auf den Weg geben.