Dackl´s Duden Fred, jeden Tag ein bisschen mehr Wortschatz und Grammatik ;)

6ter Januar:

Web 1.0, Web 2.0, Web 3.0

Internetgeschichte(n):

Die erste Webgeneration, mit 1.0 bezeichnte, bestand hauptsächlich aus der Präsentation von Webseiten zu Werbezwecken. Mit der heutigen Generation Web 2.0 ist das Internet zum sozialen und interaktiven Netzwerk geworden. Via Facebook, Xing, StudiVZ, um nur ein paar Beispiele zu nennen, kommunizieren Millionen von Menschen miteinander.

Auch Plattformen wie Google, Wikipedia und Youtube sind wichtige Säulen im Web 2.0. Das Web 3.0, auch als semantisches Web bezeichnet, ist noch Zukunkftsmusik. Es soll Informationen nicht nur für Menschen, sondern auch für Maschinen lesbar machen, die diese Informationen dann sinnvoll miteinander verknüpfen. Ein mitdenkendes Internet also. Ob den Menschen der Zukunft damit jegliches Denken erspart bleibt?

Ne habs nicht gesehen Holi, ich fernseh sehr selten. Um was gings?

7. Januar:

Ich finde es großartig, dass meine Kollegen da so "pluripotent" aufgestellt sind.

(Von einem Interview aus der SZ)

Wortschatzerweiterung:

Wer den Begriff pluripotent zum allerersten Mal liest, stutz warscheinlich und vermutet, dass es sich bei diesem Wort um eine lustige Eigenschöpfung handelt. Oder dass der Begriff auf einer Verwechslung mit omnipotent (allmächtig) beruht. Doch ein Blick in den Duden belehrt einen flugs des Besseren.

Pluripotent ist lateinisch, kommt aus der Biologie und Medizin und bedeutet "mehrere Entwicklungsmöglichkeiten in sich tragend". Nun, dann wenden wir deses schöne Adjektiv doch lgeich mal auf unseren Sprachsatz an, denn der ist schließlich auch pluripotent, nicht wahr?

Und schon wieder 2 Wörter mehr gelernt
Bald bin ich der omnipotente Dackeldog mit einem pluripotenten Vespawissen^^ P.S.: Bügelsex hatte ich heute auch schon

Stimmt, jetzt wo du es sagst. Naja...man könnte auch das wort Vespawissen durch Wortschatz austauschen.

8/9. Januar :

Groß und Klein weiß, dass Hopfen und Malz verloren ist, wenn Zeit und Geld uns fehlt.

Moment mal? Muss das nicht lauten:

Groß und Klein wissen, dass Hopfen und Malz verloren sind, wenn Zeit und Geld uns fehlen.

Singularis materialis

Der Duden ist ein entschiedener Befürworter von Kongruenz, also der grammatisch- formalen Abstimmung von Satzgliedern. Steht ein Subjekt im Singular, gehört auch das Verb in den Singular, setzt man das Subjekt in den Plural, folgt das Verb im Plural. Dennoch ist der erste Satz auf der Vorderseite dudenkorrekt. Denn bei Zusammenfügungen wie "Groß und Klein", "Hopfen und Malz", "Zeit und Geld", oft ohne Artikel, wird das Subjekt als Einheit versatanden und darf daher im Singular stehen.

Die Bezeichnung "Singularis materialis" stammt übrigens vom KOmponisten Chrisitian Bruhn, der den Evergreen "Marmor, Stein und Eisen bricht" geschrieben hat und sich zeitlebens gegen den Vorwurf wehren musste, deise Textzeile sei grammatisch falsch...

10. Januar:

Um Was handelt es sich bei folgenden Ausdrücken?

Butze, Kitsche, Krebs, Griebs, Knurz, Kippe, Puler?

Bedenkenlos mitzuessen:

Bei allen Begriffen hadelt es sich um Dialektausdrücke für das Kerngehäuse eines Apfels. Bute sagt man beispielsweise im Schwäbischen, Appelkrebs heißt es im Thüringischen, Kitsche am Niederrhein, Griebs steht offiziell im Duden (allg. definiert als Kerngehäuse des Obstes), Knurz sagt man in Niedersachsen, Kippe in Westfalen und Puler im Brandenburgischen.

Aber das sind nur wenige Beispiele, vermutlich existieren in Deutschland mindestens so viele Ausdrücke, wie es Apfelsorten gibt. Auch bei Äbbelgrotze geht es nicht um Apfelmus, sondern um das Innere der Frucht, zumindest in Südhessen.

11ter Januar:

Was ist eigentlich damit gemeint, wenn eine Entscheidung als "Hanebüchen" bezeichnet wird?

Schwer verständlich in jeder Hinsicht

Das Wort hanebüchen sorgt öfter für Verwirrung, weile es häufig "hahnebüchen" geschrieben wird. Mit einem Hahn hat es jedoch nichts zu tun. Die ältere Form heißt hagebüchen und die wiederum ist das Adjektiv zu "Hagebuche" oder "Hainbuche". Dieser Baum ist sehr knorrig, sehr hart, sein grobes Holz lässt sich schwer bearbeiten.
Ab dem 18. Jahrhundert nahm dieses Adejektiv umgangssprachlich die Bedeutung von "grob, derb, klotzig" an, die es bis heute beibehalten hat. Einen hanbüchenen Witz oder eine hanebüchene Entscheidung empfindet man als grobe, derbe Frechheit. Diese Erklärung kommt ihnen aber hoffentlich nicht hanbüchen vor...

Ich will mal wieder etwas mehr Feedback von euch, sonst hör ich wieder auf mit der Sache!

Achja, kann ich hanebüchen auch in folgendem Beispiel verwenden?

"Ich bin ein hanebüchener Kerl" oder "Olo du hanebüchener Hund!" Funzt das grammatikalisch?