Stehbolzen / Gewindebolzen Bresmtrommel vorne und hinten

  • Moin zusammen,


    letztes Wochenende stand im Zeichen des Schraubens an der PK 50 XL2 Automatik. Beim Abnehmen des Hinterrads kamen mir zwei Stehbolzen (Gewindebolzen M8 x 30) entgegen. Ich war immer der Meinung, die wären rückseitig in der Bremstrommel verstemmt (steht ja auch hier im Forum so nachzulesen). Das ist aber in meinem Fall nicht so, zumindest nicht beim Hinterrad.
    Da ich meine "XL2 Schalte" gerade nicht zur Hand habe und nicht nachsehen kann, wie das Hinterrad dort aussieht: Sollte jemand hier ganz sicher wissen, wie seine XL/XL2 Bremstrommel bzw. die Gewindebolzen aussehen, bitte ich um eine kurze Rückmeldung.
    Mir wär's nämlich arg, wenn meine bessere Hälfte aufgrund nicht herstellerkonformer Verarbeitung eines Hinterrades irgendwann mal Asphaltkontakt hat.


    Zum Vergleich noch zwei Fotos, vordere und hintere Bremstrommel bzw. der Gewindebolzen derselben von der Rückseite.


    Danke und Gruß
    der Bauigel

    Ich bin zwar schizophren, aber es geht mir allen gut!

  • Normalerweise sehen die Bolzen hinten genauso aus wie der vordere auf deinem Foto.


    Sieht für mich so aus, als hätte irgendein Vorbesitzer mal durch mehr oder weniger gewaltsames Herausdrehen des ursprünglich verstemmten Stehbolzens das Gewinde ruiniert. Dieser Schaden wurde dann mit einem Gewindereparatureinsatz (z. B. TimeSert, Helicoil) behoben und ein normaler Stehbolzen eingesetzt.

    Deine Mudda erkennt Geschlechtskrankheiten am Geschmack.

  • Danke für die schnelle Antwort...


    Hmpf, das wollte ich eigentlich nicht hören. :S
    Sieht also so aus, als ob ich mich nach einer neuen Trommel fürs Hinterrad umsehen sollte, die noch original ist?
    Gibt es hier Erfahrungswerte mit diesen Gewindereparatureinsätzen? Ich hab bei sowas immer ein ungutes Gefühl, ist immerhin ein Antriebsteil, an dem gebastelt wurde, kann man ja nicht anders sagen. Die Kiste muss aber schon Jahre damit gefahren sein - allerdings ist das auch keine Garantie für Dauerhaftigkeit, ich weiß...

    Ich bin zwar schizophren, aber es geht mir allen gut!

  • Wie wäre es, wenn du einfach von hinten eine Sechskantschraube in die Trommel drehst und die meinetwegen auch noch mit Loctite Schraubensicherung hochfest sicherst. Da brauchst du sicher keine neue Trommel, solltest aber auf ausreichende Festigkeitsklasse der Schraube achten - ich würde da 10.9 bevorzugen, die gibts aber nicht unbedingt im Baumarkt.

    Deine Mudda erkennt Geschlechtskrankheiten am Geschmack.

  • Hatte ich auch schon dran gedacht bzw. hier gelesen, hatte aber Bedenken wegen des Lastfalls "Abscheren", weil die Felge dann auf dem Gewindegang der 10.9-Schraube sitzt und der nicht ganz so scherfest ist wie der Bolzenteil ohne Gewinde. Wobei es normalerweise mit der Festigkeitsklasse 10.9 kein Problem sein sollte.


    10.9 in M8 zu besorgen ist nicht so wild, da weiß ich, wo ich die Schrauben herbekomme.


    Danke nochmal,
    der Bauigel

    Ich bin zwar schizophren, aber es geht mir allen gut!

  • Um das Thema hier mal abzuschließen und allen anderen PK-Automatikfahrern den Zahn zu ziehen: Ersatz von Stehbolzen durch Sechskantschrauben oder Inbusschrauben ist bei der Automatik nicht. Die Schraubenköpfe stoßen aufgrund des geringen Zwischenraumes zwischen Felge und der Seitenwand des Kastens, in dem sich die Seilzugenden von Bremse, Schaltraste etc. befinden, an der Seitenwand an. Das Hinterrad dreht dann nicht mehr.


    Ich habe mir aus einer Schraube M8 (Festigkeitsklasse 8.8 ) einen Bolzen mit Originalabmessungen nachgebaut und eingesetzt. Die Kraftübertragung zwischen Bremstrommel und Felge erfolgt beim Hinterrad ohnehin über Haftreibung und kaum über den Bolzen selbst (vorausgesetzt, die 27 Nm liegen auf den Schrauben), so dass kaum mit Scherbeanspruchung zu rechnen ist.


    Zur Verdeutlichung: Foto.

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  • Naja, bei der Fuffi ist VORNE z.B. eine Schraube einfach in die Trommel geschraubt. Hinten hab ich zwar Stehbolzen, aber warum sollte man da nicht auch einfach ne Schraube reinmachen können. Die größtmögliche Festigkeit sollte dabei schon gesucht werden.


    Gruß

  • Schön,
    ich rede aber definitiv von "Stehbolzen hinten" und nicht von "vorne" und auch nicht von einer Spezial aus den 70ern sondern einer XL2 Automatik.
    Ist ja nicht ganz auszuschließen, dass es da Konstruktionsunterschiede gibt, oder?

    Ich bin zwar schizophren, aber es geht mir allen gut!

  • Ganz ruhig brauner, ich gebe dir ja recht. Was spricht dagegen die Schraube einfach von VORNE (links) in die Bremstrommel zu schrauben?


    Gruß

  • Moin,


    ich bin ganz ruhig :D , aber 'n Brauner bin ich zum Glück nicht :P - wobei, ich hab mal eine Vespa gesehen, an der statt des "Spezial"-Schildes der Schriftzug "Meine Ehre heißt Treue" angebracht war :-1 . Eigentlich hätte ich das Ding abfackeln sollen, wäre aber schade um die Vespe gewesen. Das nur am Rande.


    Was gegen die Schrauben von vorne spricht: Die Stehbolzen haben in der "Mitte" kein Gewinde und klemmen sich bei der Montage so in das Material der Bremstrommel, das heißt, sie sind in gewissem Maß gegen Herausdrehen gesichert. Schraubst Du nun die Felge mit der Mutter drauf fest und ziehst mit ausreichend Drehmoment an, gibt es eine zusätzliche Spannung im Gewinde, so dass eine weitere Sicherung erfolgt. Außerdem lässt sich der Stehbolzen von der Rückseite verstemmen, so dass er "endgültig" gesichert ist.
    Bei "nur Schraube" fällt dagegen die "Selbstsicherung", die beim Stehbolzen vorhanden ist, weg, genau wie die Möglichkeit des Verstemmens. Will ja nicht jedesmal mit der Flex das Rad wechseln müssen.


    Insofern - ich habe lieber die Stehbolzen-Imitate als eine Schraube in der Bremstrommel.


    Und nun, aufgrund der großen Hitze und zum Zeichen meiner inneren Ruhe: :-2

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