Vespa in Italien kaufen und fahren - Rattenschwanz?

  • Hallo,


    ich lebe noch für die nächsten 11 Monate in Italien innerhalb eines Studienaufenthalts und wollte mir unbedingt den Traum erfüllen, für die Zeit eine gebrauchte Vespa zu kaufen. leider kann ich höchstens mittelmäßig italienisch und verstehe noch nicht, was alles zu erledigen ist, um die Vespa nutzen zu können - insbesondere was die italienische Bürokratie angeht. Zum Beispiel habe ich erst neulich in einem Geschäft erfahren, dass ich als Ausländer ohne italienischen Wohnsitz keine Vespa mit italienischem Kennzeichen erwerben kann. Dem kann aber Abhilfe geschaffen werden, indem mein italienischer Mitbewohner als Eigentümer eingetragen wird.


    Aber was ist mit:
    - der Steuer für die Straßennutzung?

    - einer Fahrzeuganmeldung bei einer Behörde?

    - einer kostspieligen Absegnung des Kaufvertrages durch eine "Agenzia"? (Davon erzählt mein Mitbewohner oft)

    - der Haftpflichtversicherung?

    - allen möglichen anderen Hindernissen, die ich noch nicht kenne?


    Wenn irgendjemand weiß, was alles an Schritten unternommen werden muss, um eine Vespa in Italien zu erwerben und nutzen, und wie viel Zeit dieser Prozess in Anspruch nimmt, wäre ich extrem dankbar für jede Hilfe!!


    Danke im Voraus,


    Christoph

  • Hi Christoph,


    Ui, das sind mal Fragen: italienisches Kauf-, Zulassungs-, Steuer- und Versicherungsrecht in einem deutschen/ deutschsprachigem Forum. Das wird schwierig, darauf hier Antworten zu bekommen. Ab und an sind hier auch mal Südtiroler unterwegs, die können Dir eventuell helfen.


    Vlt hilft auch ein Blick auf die Seiten der Südtiroler Autonomie-Behörden, da ist Deutsch ja Amtssprache in Italien.


    Und wenn Du die Vespa in 11 Monaten mitnehmen willst nach D, geht es hier weiter:

    Bzw. Hier:

    Italienimport oder einen neuen Fahrzeugbrief bekommen


    Viel Erfolg!

    Jörg

  • In meiner Erinnerung musst Du zuerst den Passaggio di Proprietà mit Hilfe notarieller Beglaubigung erledigen. Danach den Permesso di circolazione beim ACI und dann die Steuermarke (Marca da Bollo) kaufen.


    Damit geht es dann zur Zulassungsstelle. Dort tauchst Du mit den drei oben beschriebenen Dokumenten, sowie dem Kaufvertrag und dem Brief auf und bekommst das Kennzeichen.


    Bring etwas Geduld und etwa 500 Euro mit, dann klappt das. Ob es wirtschaftlich Sinn macht, nicht zuletzt auch wegen der tendenziell höheren Anschaffungskosten einer Vespa in Italien, kannst nur Du beantworten.


    Vorsicht: Es gibt Städte, die Zweitaktfahrverbote haben (Bozen zum Beispiel).


    Vielleicht kannst Du ja kurz Feedback geben, wenn Du es getan hast, damit wir was lernen können und der nächste es einfacher hat.

  • Ich habe einige Zeit in Italien gelebt. Kann das, was Menzinger ausgeführt hat, bestätigen. Aber das müsste alles von Deinem italienischen Mitbewohner gemacht werden. Denn der soll ja Eigentümer und Halter sein... Der Gang zum Notar wegen passaggio ist supernervig.

    Und dann kommen ja noch motorizzazione civile und collaudo, also TÜV. Glaub bloß nicht, daß die Italiener da großzügig wären...

    Nach meiner Erfahrung mit italienischen "Freunden und Bekannten" kann ich Dir nur raten: giu le mani. Hände weg!


    Oder Du besorgst Dir residenza. Aber das bringt dann andere Nachteile und Schwierigkeiten.

    Einmal editiert, zuletzt von Rojoko ()

  • Habe auch in Italien gelebt und spreche auch die Sprache. Das hier gesagte stimmt und auch ich würde mir letztlich überlegen, ob mir es der Aufwand wert wäre, zumal Dein Mitbewohner dies für Dich tun müsste.


    Was spricht dagegen Dir für diesen Zeitraum eine Vespa aus zu leihen? Je nachdem wo Du wohnst gibt es vor Ort eine Werkstatt. Nimm dahin deinen Mitbewohner mit. Vielleicht könnt ihr was aushandeln. Und zwischenzeitlich suchst Du Dir in Ruhe eine Vespa aus, die Du dann nach D exportierst.

    Wir brauchen eine Handvoll Narren, seht her wohin uns die Vernünftigen gebracht haben!