PK50 XL1 Aussetzer und Leistungsverlust

  • Leider ist bei mir niemand in der Nähe.


    Der Choke arbeitet ganz normal - wenn ich ihn ziehe, wird es noch schlimmern ;-((


    Den LuFi fahre ich ohne "Innereien", der Tank ist supersauber, die Leitungen auch, der neue Gaser auch und der ist erst ein paar Wochen alt (habe gerade noch die Schwimmernadel vom alten probiert - ohne Erfolg), die Düsen sind alle fest angezogen...


    Natürlich scheint er zu fett zu laufen - aber wie um alles in der Welt kann so etwas nach 1000km urplötzlich unterm Fahren passieren - ich dreh bald druch!!!

    Einmal editiert, zuletzt von dervesperer ()

  • Zitat

    Den LuFi fahre ich ohne "Innereien",

    Darin sehe ich keinen Sinn bei einem DR 102. Das ist ein Traktorzylinder, der den Gegendruck auf Ansaugseite braucht. Der gehört mit einem normalen unveränderten Originalluftfilter gefahren.

    Mal davon abgesehen, was somit alles in den Vergaser geraten könnte...

    Ich würde den Vergaser wieder ausbauen und auf Ultraschall verzichten, sondern auf die gute alte Art:

    • zerlegen, sich nochmal das Schnittbild des Vergasers vergegenwärtigen und mit Bremsreiniger in jedes Loch sprühen, um zu sehen, wo und wie es nachher rauskommt.
    • mal die Nebendüse tauschen: Hier ist vielleicht die lange Form mit dem Rüssel verbaut. Raus damit und mit Lupe und einem Draht geschaut, ob die noch durchgängig ist. Oder ob sie verbogen oder schief ist. Im Zweifel austauschen.

    Auch wenn da alles neu ist! Sinnvoll wäre es auch (natürlich nur, wenn du da dran kommst), mal einen zweiten, als funktionierend bekannten Vergaser auszuprobieren.

    Wenn alles nix hilft, muß der Zylinder nochmal runter, alles nochmal in Augenschein genommen und auch die Vorverdichterplatte im Kurbelgehäuse mit einem Zahnarztspiegelchen inspiziert.

    Ein plötzlicher Leistungsverlust kann von einem Verlust an Vorkompression im Kurbelgehäuse herrühren. Oder da ist unerwarteterweise die Hauptgehäusedichtung (hoffentlich ohne Dichtmasse eingebaut?) oder der innere KW-DiRi futsch...

    8 Mal editiert, zuletzt von Pierre Lavendel ()

  • Hallo - ich danke euch für die Anregungen.


    Beim Ansaugstutzen würde ich davon ausgehen, dass ein Riss o.ä. die gleichen Symptome hat, wie das heute mit meinem nicht ganz aufgeschobenen Vergaser war - oder liege ich hier falsch?


    Warum ich ohne LuFi-Einsatz fahre: Ich habe ihn nach dem Einbau und beim Abstimmen schon drin gehabt. Das Sprayback hat mir den originalen Filter dann aber innerhalb von ca. 200km mit dem 2-T-Öl so versaut, dass ich immer mehr Leistungsverlust hatte. Und weil ich nicht alle 200km den Einsatz auswaschen wollte und beim Vespa-Ansaugweg eigentlich nicht wirklich Dreck in den Vergaser kommt, habe ich ihn ausgebaut. Danach ist er wieder so gelaufen, wie am Anfang bei Abstimmen - hatte also keine negativen Auswirkungen.

    Die Nebendüse ist tatsächlich die lange Form und die habe ich heute Nachmittag zwar explizid durchgeblasen aber ich werde sie mir nochmal anschauen.

    Okay, ich werde auch den Vergaser also nochmals ausbauen und deinen Rat mit dem Bremsenreiniger befolgen - ein Ersatz-Gaser steht mir leider nicht zur Verfügung.


    Und noch eine Frage: Wenn sich der SiRi völlig unerwartet und urplötzlich verabschiedet haben sollte, wären das dann nicht ein Falschluftprobleme?

    Und was spricht gegen die Verwendung von Dichtmasse - da gibt es ja auch ganz gegenteilige Meinungen.

    Aber ich denke, das ist ein ewiger "Glaubenskrieg" und jeder hat so seine feste Überzeugung...

  • Wenn der Luftfilter von Sprayback stark betroffen ist, stimmt was nicht...entweder ist der Zündzeitpunkt falsch, oder die Vorverdichterplatte ist nicht mehr im Rahmen des Tolerierbaren.


    Zitat

    Wenn sich der SiRi völlig unerwartet und urplötzlich verabschiedet haben sollte, wären das dann nicht ein Falschluftprobleme?

    Normalerweise. Tja: doch ohne Luftfiltereinsatz kann sich hier ein anderes, verfälschtes Bild ergeben.
    Es ist bei Problemen nie günstig, an einer Stelle unbedarft ein systemrelevantes Detail zu ändern. Das erschwert die Fehlersuche.


    Zitat

    Und was spricht gegen die Verwendung von Dichtmasse - da gibt es ja auch ganz gegenteilige Meinungen.

    Du sprichst von Meinungen. Genau das ist es - eine Meinung, die nicht auf Fakten beruht. Du sprichst sogar von einem Glaubenskrieg - das ist ja sogar noch besser.:evil:
    Meinungen sollte man mit dem Kommunalpolitiker seiner Wahl disputieren, bei Glaubensfragen konsultiere man Priester oder Schamanen.

    Der Motorgehäusekonstrukteur entscheidet bei der Entwicklung, welches Dichtsystem er vorsieht. Und Vespas haben Gehäuse mit sehr schmalen Dichtflächen - hier wird eine "mitarbeitende" Feststoffdichtung einer bestimmten Stärke benötigt (ca. 0,2-0,3 mm). Auch wird ein faserhaltiges Material benötigt, das sich voll Öl saugen kann und das den Dichteffekt begünstigt.
    Unsere Motorenhälften sind recht komplex - wenn sie betriebswarm oder heißgefahren werden, "arbeiten" sie je nach Wärmeverteilung unterschiedlich. Nur eine Dichtung einer bestimmten Dicke kann hier dauerhaft und langlebig mithalten - aber keine Dichtmasse, die sich bei der Montage des Gehäuses zum größten Teil eh aus dem Dichtspalt gedrückt hat.

    Eien Dichtmasse (ist eine Flüssigkeit) wird, besonders wenn sie auf die Feststoffdichtung zusätzlich aufgetragen wird, dort nicht mehr in relevanter Menge verbleiben (nur eine hauchdünne Schicht). Ausserdem versiegelt sie im ungünstigsten Fall das eigentliche Dichtmaterial und nimmt ihm die Möglichkeit, Öl aufzunehmen.

    Und dann kapieren einige Leute nicht, daß die flüssige Dichtmasse noch nicht die fertige Dichtsubstanz ist. Sie muß meist erst ~24 h (!) bei Raumtemperatur (!) aushärten. Vorher darf der Motor (sofern sein Konstrukteur Silikondichtmasse vorgesehen hat) KEINESFALLS in Betrieb genommen werden - das Aushärten der Dichtmasse ist eine chemische Reaktion (sie braucht Temperatur & Luftfeuchte) -est wenn sie ausreagiert ist, hat sie die nötige chemische Resistenz und Temperaturbeständigkeit. Wenn man hier nicht akribisch die Verarbeitungsanweisung des Herstellers befolgt, ist einem nicht mehr zu helfen.

    Dagegen baut man die normale Faserstoffdichtung ein (egal ob Papier o. Aramidfaser) und kann den Motor sofort starten. Es macht durchaus Sinn, die teure Gehäusedichtung von BGM zu verwenden, die beidseitig eine zusätzliche (ABER AUSGEHÄRTETE!) definierte Dichtraupe von ca. 0,1 mm Dicke besitzt (auch damit kann man sofort losfahren).

    Zum Nachdenken: Viele der Motoren , die ich instandgesetzt habe, waren seit der Werksmontage ungeöffnet. Da hat die originale Papierdichtung teilweise 40 Jahre + dichtgehalten.

    2 Mal editiert, zuletzt von Pierre Lavendel ()

  • Wenn ich mir meine PK anschaue, dann waren die werksoriginalen Motordichtungen nach 1950km und 30 Jahren schon so dermaßen undicht, dass der korrekte Einsatz von Dichtmittel durchaus sinnvoll erschienen ist (und die Zeit, die diese zum Aushärten braucht, hatte sie auch)

  • Zitat

    Wenn ich mir meine PK anschaue, dann waren die werksoriginalen Motordichtungen nach 1950km und 30 Jahren schon so dermaßen undicht, dass der korrekte Einsatz von Dichtmittel durchaus sinnvoll erschienen ist

    Das ist eine Fehlannahme.
    Daß eine Dichtung nach 30 Jahren und nach nur 2000 km versagt - das fällt unter die Rubrik "Standschaden" und ist immer in Betracht zu ziehen bei lange stillgelegten Garagenfunden und "Wohnzimmerdeko-Vespen".

    Einmal editiert, zuletzt von Pierre Lavendel ()

  • ...

    Du sprichst von Meinungen. Genau das ist es - eine Meinung, die nicht auf Fakten beruht. Du sprichst sogar von einem Glaubenskrieg - das ist ja sogar noch besser.:evil:

    Meinungen sollte man mit dem Kommunalpolitiker seiner Wahl disputieren, bei Glaubensfragen konsultiere man Priester oder Schamanen.
    .. .

    *gröhl* - sorry für offtopic -


    Neben der hoch angesehenen Expertise hinsichtlichen Werkstoffen und chemischen Verbindungen ist Dir @jack o'neill aber auch ein gewisses kabarettistisches Talent nicht abzusprechen. lmao

    Wir brauchen eine Handvoll Narren, seht her wohin uns die Vernünftigen gebracht haben!

  • Grins. Danke.
    Ich hoffe aber auch, daß der TE irgendwo das Gemüse in den Griff bekommt und wieder Spaß haben kann - um das mal auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen.
    Leider liegt das schöne Altmühltal doch etwas abseits meiner Route...

    2 Mal editiert, zuletzt von Pierre Lavendel ()

  • Ok - aber jetzt noch mal zurück zum Thema:


    Vesperer

    Ich weiß, dass ist jetzt nicht die erhoffte Antwort, weil sie mit weiterem höheren Aufwand verbunden ist.


    Du bist ja auf deinem Gebiet auch schon ein erfahrener Rollerschrauber. Demnach weißt du auch, dass du nun wirklich noch mal jede Komponente prüfen solltest.


    Und wenn es sein muss, dich auch mit neuen Komponenten versorgen musst bzw. damit testen solltest. Leider habe ich keinen 19er Vergaser da sonst würde ich vielleicht sogar kurz rüber fahren :-6


    Aber wenn alles nichts hilft auch nochmal einen Blick auf die Kurbelwelle und Drehschieberdichtfläche werfen.


    Viel Erfolg!

    Wir brauchen eine Handvoll Narren, seht her wohin uns die Vernünftigen gebracht haben!

  • Hallo Braver,

    ganz herzlichen Dank für deine konstruktive Hilfe und dein wohlwollendes Mitdenken!!!

    Ich habe auch langsam das Gefühl, dass ich vielleicht nochmals "tiefer" einsteigen müsste - aber, da ich jetzt schon ca. 3 Wochen mit diesem Sch... herzummache, ist mir die Lust eigentlich komplett vergangen und ich tendiere immer mehr dazu, die Vespa erstmal vorzeitig in den Winterschlaf zu schicken.


    Ich hatte mich wohl zu sehr auf die Zündungsseite versteift, da mir alles andere bei dieser Laufleistung als äußerst unwahrscheinlich vorgekommen ist (außer natürlich der Benzinfluss bzw. eine evtl. Verstopfung).


    Mal sehen - wenn ich was rausbekomme, schreibe ich es hier auf jeden Fall.

  • Das ist denke ich schon ein Benzin-Öl-Gemisch, das ich da mit "nass" meine - und rußig sollte eigentlich so richtig schön schwarz heißen - nicht nur etwas...

    Das war der Zustand, als der Roller bei Vollast angefangen hat zu zicken und der Motor so richtig schön warm war. Das war u.a. auch der Grund für mich, in Richtung Zündung zu denken...


    Das Bild hat sich aber leicht verändert, weil der Roller ja seit dem nicht mehr richtig warm geworden ist oder auf Drehzahl gegangen ist. Jetzt würde ich es eher als feucht bezeichnen (aber auch nicht immer) und die neue Kerze hat dunkle Spuren - nicht diesen "schwarzen Belag", wie am Anfang.


    Und je nach dem, wie lange ich das Spielchen, ihn "auf Drehzahl zu bringen" treibe, ist es immer etwas anders - manchmals raucht es dann auch nach dem Herausschrauben der Kerze aus dem Kerzenloch.

  • Immer, wenn ich in den letzen Tagen den Vergaser ausgebaut und durchgeblasen habe, lässt sie sich ganz normal starten und hochdrehen - dann raucht es ein wenig (wird wohl der unverbrannte Kraftstoff sein).

    Und dann kommt wieder das langsame Absinken der Drehzahl usw....


    Der Auspuff ist vor max. 1500km neu reingekomen - ich dacht, dass ich dem 75er DR damit etwas nachhelfen könnte (hatte aber 0,00 Auswirkungen gegenüber dem Originalauspuff) und darum habe ich dann auch vor etwa 1000km gespalten und auf 102ccm umgebaut.

  • Hast du den alten Pott noch? Wäre doch kein Hexenwerk, den mal schnell zu tauschen , bevor das große Spalten beginnt ?

    102 er fährt am liebsten mit Banane

  • Der Pott ist schon noch da - aber auch hier wieder die alte Frage:

    So ein Pott setzt sich doch nicht urplötzlich zu (und mit Faschluft hat er ja problemlos hochgedreht).


    Auf die Banane habe ich bewusst verzichtet, um den Roller möglichst unauffällig zu halten. Er lief aber mit meinem Setup wirklich schön - kein Renn-Roller, aber das wollte ich ja auch nicht...