VA52T: Vergaser, Zylinderkopf, Explosionszeichnung und Profi-Tipps

  • Hallo Zusammen,


    Ich habe mir letztes Jahr eine PK50 XL1 Automatik (Baujahr '88) gekauft und bin total zufrieden damit. Da sie allerdings unterhalb dem Zylinder wie Sau saut und Unmengen an Sprit und Öl frisst, will ich sie jetzt für diese Saison fit machen.

    Dementsprechend gerade komplett zerlegt, daraus ergeben sich direkt vier Fragen an euch:

    1. Am Vergaserkasten war ist ganz unten Richtung Motor ein Nippel, an dem ein extrem verdreckter Schlauch hing. Welche Funktion hat dieser und muss er irgendwo angeschlossen werden? (Meine Vermutung liegt darin, dass er als Ablauf für vom Vergaser ausgetretenes Benzin dient)
    2. Bei mir war zwischen Zylinder und Zylinderkopf keine Dichtung - ist das so Original?
    3. Kann mir jemand eine Explosionszeichnung für den Motor VA52M zur Verfügung stellen? Perfekt wäre inkl. Ersatzteilbezeichnung bzw. -Nummern.
    4. Die Schrauben an meine Abgaskrümmer haben sich irgendwie gelockert und wackeln hin und her, lassen sich aber nicht drehen - ist das so Original? Oder muss hier Ersatz her?

    Ich hoffe ich erschlag euch nicht und ihr könnt mir helfen, bin beim Einlesen im Forum in vielen Punkten schon deutlich schlauer geworden und hoffe nun auf eure Experten-Tipps.

    Einmal editiert, zuletzt von Flo112 ()

  • Flo112

    Hat den Titel des Themas von „V52AT: Vergaser, Zylinderkopf, Explosionszeichnung und Profi-Tipps“ zu „VA52T: Vergaser, Zylinderkopf, Explosionszeichnung und Profi-Tipps“ geändert.
  • Hallo Flo, und herzlich willkommen !

    Bei dem Nippel dürfte es sich um den Anschluss für das 2-Takt-Öl handeln.

    Auf diesen Anschluß kommt ein Ölschlauch, der vom Öltank neben dem Benzintank kommt und durch den Ansaugschlauch geführt wird, genauso wie der Benzinschlauch.

    Zwischen Zylinder und Zylinderkopf kommt keine Dichtung, die Flächen dichten metallisch ab.

    Daher ist es auch wichtig, dass beide Flächen schön plan sind.

    Explosionszeichnungen findest du u.a. bei http://www.scooter-center.de , allerdings helfen die dir höchstens beim Herausfinden, welche Teile wo verbaut sind.

    Bestellen, bzw. neu kaufen kannst du von den Motoren eigentlich gar nichts mehr, außer Dichtsätze, Lager und Simmerringe.

    Die Schrauben des Abgaskrümmers sind normalerweise als Stehbolzen ausgelegt und stecken demnach in Gewinden drin.

    Wenn das bei deinem Motor nicht so ist, wurde da schon mal dran rumverschlimmbessert.

    Entweder neue, größere Gewinde schneiden, oder einen anderen Krümmer besorgen.


    Und: wunder dich nicht über die Preise, die für PK-Automatikmotoren Teile aufgerufen werden.

  • Hi Volker,
    vielen Dank für die schnelle Antwort!! :) Das die Ersatzteillage beschissen ist, konnte ich leider schon feststellen ... Wobei ich das Glück habe, dass keine großen Baustellen anstehen (aktuell nur Kolbenringe und Dichtungen erneuern + neue Vario-Rollen drehen), Getriebe ist dicht.
    Das beim Abgaskrümmer ist irgendwie komisch, dachte eigentlich, dass die Stehbolzen eingegossen wären - muss ich mir nochmal genauer anschauen. Am Zylinder sind beide Stehbolzen top (Gewinde und Sitz).


    Bzgl. des Ölschlauchs: bei mir wurde der direkt vom Ansaugschlauch auf die Ansaugleitung von der Ölpumpe gesteckt (Metallrohr).

    Der beschriebene Nippel muss etwas anderes sein. Ich hab gestern mal Fotos gemacht und füge sie hier ein:



    Nach hinten raus (in Pfeilrichtung) ging ein Silikonschlauch raus, der schon Steinhart, uralt und komplett verdreckt war. Hat der eine Funktion? der Nippel liegt auch soweit unten bzw. nach innen, dass mit der Abdeckung im Vergaserkasten nicht wirklich was angeschlossen werden kann :/

    Hoffe man kann erkennen, was ich damit zeigen will :/

  • Das ist tatsächlich nur ein Ablauf für austretendes Gemisch / Nebel.

    Hatte deine vorherige Beschreibung nicht ganz verstanden.

    Der Ölschlauch wurde bei dir dann ja richtig verlegt.

    Der Abgaskrümmer sieht so aus :


    Edith stellt fest, dass Mario etwas schneller war...

  • Perfekt vielen Dank Mario und Volker !!


    Mario sau geil mit den Explosionszeichnungen, darf ich noch so frech sein und fragen, ob du eine Zeichnung von der Ölpumpe hättest?


    Volker zwecks Krümmer genau, die zwei Stehbolzen davon wackeln, kann sie aber nicht rein oder rausdrehen oder irgendwas (daher die Vermutung, dass die mit eingegossen wurden).

    Werde dann wohl einen neuen kaufen, schadet ja nichts. lt. Forum müsste ja der von der Schaltungs PK 50 XL gehen.

  • Es gibt da ab und zu so paar Leute die auch neue und gebrauchte Teile anbieten.

    Lager und Wellendichtringe im Großhandel besorgen. Paar Größen gibt's nicht mehr bei den Wellendichtringen. Dann einfach 0.5mm kleiner oder größer in der Stärke besorgen.

    Einen Satz aus 5 Wellendichtringen gibt's auch bei Egay.

    Ist die Kupplung trocken?

    Wenn ja dann ist das Getriebe trocken.

    Das sollte fast schon eine Ausnahme bei dem Alter sein. Normal läuft immer schön Öl in die Kupplung.

    Zu hoher Ölverbrauch kommt von dem Rückschlagventil in der kleinen Motorhälfte.

    Die Kugel sitzt fest und lässt das Öl einfach durchlaufen. Auch ohne Motorlauf.

    Qualm nach Kaltstart wie Dampflok.


    Meine Empfehlung: Ölpumpe stilllegen.

  • Komme gerade aus der Werkstatt - hab das kleinere Kurbelwellengehäuse abgenommen, da stand gefühlt das Motoröl drin. Wird wohl wie du meintest das Rückschlagventil sein. In der Ölpumpe hat das alte Motoröl auch schon geklumpt. Und das mit der Dampflok kenne ich ziemlich gut ;)


    Mein Vorbesitzer hatte die Ölpumpe stillgelegt, aber ich wollte gemütlich nur Sprit tanken müssen. Aus jugendlichen Leichtsinn diese also wieder Inbetrieb genommen und gefühlt viel Öl getankt .. Ich würde gerne nach wie vor mit Getrennt-Schmierung fahren, muss noch grübeln, ob ich deinen Rat befolge.


    Kupplung kann ich dir nicht sagen, habe nur das Getriebeöl abgelassen. Wie kann ich das auf die Schnelle Prüfen?


    Aktueller Stand Motor-Revision:

    • Zylinder + Zylinderkopf + Kolben + Vergaser gereinigt
    • Kolbenringe + Dichtungssatz bereits zu Hause
    • kleineres Kurbelwellengehäuse + Ölpumpe ausgebaut und warten auf Reinigung

    Also noch kein Getriebe zerlegt etc. Ich bin noch ein wenig unentschlossen, ob ich mich ans Getriebe rantrauen soll .. Dachte eigentlich, dass das soweit außen trocken ist und keiner Handlung bedarft. Bitte belehrt mich eines besseren, ich bin gespannt auf eure Meinung.

  • ok ^^ Dann zerleg ich die morgen mal.


    Bzgl Kupplung - Mario du meinst damit die Fliehkraftkupplung (untere Riemenscheibe) ? Da wäre soweit alles komplett trocken.


    Wenn ihr abdichtet - macht ihr ne Kombi aus Papierdichtung und Dichtmasse oder reine Papierdichtung?

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  • Nur die Dichtungen von dem Athena Dichtsatz.

    Die etwas geölt oder Dichtflächen mit Fett bestreichen.

    Dichtmasse muss nicht sein.


    Untere Riemenscheibe abmachen und dann die Kupplung dahinter.

    Achswelle sitzt meist straff in der äußeren Riemenscheibe.

    Dazu den Keilriemen ganz nach unten reinziehen daß es gespreitzt wird und dann mit dem Hammer die Welle austreiben.

    Niemals ohne die Riemenscheiben zu spreizen!!

    Sonst schlägst du die Welle durch den Getriebedeckel hinten raus.

  • Wäre doch im Lexikon ne adäquate Hilfe... :+2

    Morgen,

    Danke Bernd für die Zeichnungen, habs Bernd auch schon privat geschrieben - die Zeichnungen haben so ne relativ schlechte Auflösung, hab sie probiert auszudrucken, aber man erkennt es nicht so gut drauf .. mit dem Dokument von Bernd is ne Top-Sache, geh heute Abend gleich wieder in die Werkstatt.

    Suchfunktion wurde natürlich genutzt, ansonsten hätte ich euch nicht belästigt ;)

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