Seit längerem habe ich ein Probleme mit dem Motorlauf meiner PX 125 E Lusso. Sie dreht vor Allem nicht sauber aus und es fehlt an Leistung im oberen Drehzahlbereich. Sie kommt nur sehr langsam auf 85 km/h. Das kann soweit gehen, dass die Vespa nur noch 80 läuft – auch bei Gefälle oder Rückenwind. Bei Vollgas läuft der Motor dann sehr rau und beschleunigt nicht im Ansatz. Gehe ich vom Gas, läuft sie immer noch 80 aber ruhig. Ich habe den Eindruck, dass das ab einer höheren Motortemperatur geschieht. Im unteren und mittleren Drehzahlbereich schnurrt sie wie ein Kätzchen und hat auch Dampf.
Ich habe den Vergaser gereinigt, mehrfach abgeblitzt und die meisten Komponenten (CDI, Zündkabel, ZK-Stecker, Kerzen (2x), Kabel der Zündgrundplatte) ausgetauscht und auch das PickUp. Nun bin ich mit Teile tauschen durch und das Problem besteht weiter.
Da sich ein defektes PickUp wie ein Drehzahlbegrenzer auswirken kann, habe ich heute das neue PickUp gemessen, es hat 94 Ω Widerstand. Es ist ein rotes bgm pro, ca. ein Jahr alt und keine 2000 km gelaufen. Ist der Wert okay? Ich bin von 110 Ω ausgegangen.
Das PickUp habe ich eingebaut, um beschriebenes Problem zu beheben, ohne eine Besserung zu erreichen. Ist es evtl. defekt? Oder muss ich woanders suchen? Ich habe das Gefühl, mich jetzt im Kreis zu drehen.

PX 125 E dreht nicht aus.
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Die BGM Pickup haben 100 Ohm +/- 10 als Richtwert, das sollte also passen.
Hat der Motor in allen Gängen bei hohen Drehzahlen das Problem?
Wie alt ist der Auspuff?
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Der Motor dreht im zweiten, dritten und vierten Gang schlecht aus. Im ersten habe ich es nicht ausprobiert. Ich habe den Eindruck, dass die Vespa im kalten Zustand beim Beschleunigen in unteren und mittleren Drehzahlen mehr Kraft hat, als wenn der Motor warmgelaufen ist. Ohne Choke, den brauch ich nur auf den ersten Metern.
Der Auspuff ist ein fast neues, vor einem Jahr montiertes Originalteil aus etwas älterer Produktion. Den baute ich wegen der Probleme ein.
Tank und Spritleitung sind auch neu. Allerdings wegen Rost erneuert. Der Benzinschlauch ist kurz um Knicke und Blasen zu vermeiden.
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Dann würde ich den Pickup nochmals tauschen...
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Auch noch zwei Gedanken dazu:
1) Dein Auspuff könnte langsam dicht sein.2) Dein Motor läuft in warmem Zustand zu heiß und wird deshalb zäh. Ursachen können verborgene Falschluft oder zu kleiner Vorzündwinkel sein.
Beides würde ich überprüfen. -
Ich würde jetzt auch mal, wie schon oben mehrfach genannt, vom Pickup ausgehen! Deines, mit 94 Ohm ist nicht korrekt... Würde es dir was ausmachen, den Zylinder mal zu ziehen, ein defekter Ring oder kleiner Fresser würde ich jetzt auch nicht ausschließen.
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Der Auspuff ist vor ca. einem Jahr neu reingekommen, der ist vielleicht 2000 km gelaufen, der sollte noch nicht dicht sein.
Die Zündungseinstellung schaue ich mir noch mal an. Vielleicht muss ich die Zündung auch im Fahrversuch einstellen. Das hat letztlich bei meiner PK mit bgm-pro-ZGP auch am besten funktioniert.2) Dein Motor läuft in warmem Zustand zu heiß und wird deshalb zäh. Ursachen können verborgene Falschluft [...]
Was meinst Du mit verborgener Falschluft?
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Was meinst Du mit verborgener Falschluft?
Falschluft macht sich nicht immer nur plötzlich bemerkbar. Manchmal sind es schleichende Prozesse, bei Largeframes häufig am Zylinderkopf. Dann ändert sich die Zusammensetzung des Gemischs langsam, bis es Dir irgendwann mehr oder weniger deutliche Symptome zeigt.
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Endlich hatte ich etwas Zeit, mich in Ruhe um das Problem zu kümmern. Die Zündung habe ich nochmals ein wenig Richtung früh gestellt und die Vespa lief tatsächlich auch besser – ich konnte reproduzierbar Tacho 89/90 fahren. Das ging so schon lange nicht mehr. Aber nach ca. 10 km ging es wieder los: Bei exakt 80 km/h war Schluss. Jeder Versuch weiter zu beschleunigen war nun erfolglos und wurde mit einem rauen, leicht vibrierenden Motorlauf bei Vollgas quittiert.
Bei Drehzahlen darunter läuft die Vespa gut und beschleunigt auch ordentlich, der Leerlauf ist stabil. Ich bin mit max. 75 km/h heimgefahren – so lief alles wunderbar.
Mein Verdacht, dass die Probleme erst bei vollständig durchgewärmten Motor auftreten, hat sich bestätigt. Da auch Rückenwind oder Gefälle der Vespa dann nicht helfen über 80 hinaus zu beschleunigen, gehe ich davon aus, dass hier wohl seitens der Zündung "gebremst" wird.
Das naheliegendste ist dann wohl, wie schon empfohlen, ein erneuter Pickuptausch – diesmal Ducati?
Oder hat jemand noch eine zündende Idee? -
Mit viel Glück konnte ich kurzfristig ein nagelneues Ducati Pickup auftreiben. Habe es eingebaut, schöne 18° v. OT gleich beim Einbau der ZGP getroffen
und nun Probefahrt: Anfangs alles prima, und je länger ich fuhr, desto schlechter lief die Vespa, bis sie nach knapp 20 Kilometern wieder mit den Problemen anfing – maximal 80 km/h und jeden Beschleunigungsversuch mit rauem, leicht vibrierenden Motorlauf zu verhindern.
Zuhause habe ich sofort den Motor abgebiltzt: Im Leerlauf etwas unter 18, mit Gasgeben bis etwas über 18° v. OT. Der ZZP wandert von früh nach spät um ca. zwei Grad, ich halte das nicht für bedenklich.
Wie war das mit der scheichenden Falschluft?Falschluft macht sich nicht immer nur plötzlich bemerkbar. Manchmal sind es schleichende Prozesse, bei Largeframes häufig am Zylinderkopf. Dann ändert sich die Zusammensetzung des Gemischs langsam, bis es Dir irgendwann mehr oder weniger deutliche Symptome zeigt.
Dieser schleichende Prozess findet über längere Zeiträume statt oder ist damit auch so etwas schnelles wie das Erwärmen des Motors gemeint?
Ich frage vielleicht etwas doof, aber ich gehe davon aus, wenn der Motor warm wird, dehnt sich dessen Material und eventuelle Spalten für Falschluft schließen sich dabei.
Edith möchte ergänzen, dass der Kopf und der Zylinder von außen furztrocken und sauber sind. Weder am Z-Kopf noch am Z-Fuß läuft oder schwitzt was raus. -
dehnt sich dessen Material und eventuelle Spalten für Falschluft schließen sich dabei.
Oder die Spalten weiten sich durch Ausdehnung 😉
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Heute habe nochmals die CDI meiner anderen Vespa eingebaut und Probefahrt gemacht. Als ich schon dachte, das Problem sei behoben, gings wieder los. Diesmal hab ich den Frust beiseite geschoben und das Problem genauer beobachtet. Losgelöst vom Gedanken an Zündung und Co. könnte es sich auch wie eine leicht rutschende, rubbelnde Kupplung anfühlen. Zieht man beim Fahren unter Last ganz vorsichtig die Kupplung bis sie gerade beginnt zu trennen, erzeugt man den rauen, leicht vibrierenden Motorlauf genau so als wenn sie gegen die "80km/h-Wand" fährt.
Kuppelt man normal oder beim Anfahren merkt man kein Rubbeln oder Rupfen.
Da ich nicht weiß, wie alt die Kupplung ist – 30.000 oder 83.000 km, das kann ich nicht definitv nachvollziehen – werd ich da mal reinschauen. -
Kuppelt man normal oder beim Anfahren merkt man kein Rubbeln oder Rupfen.
Da ich nicht weiß, wie alt die Kupplung ist – 30.000 oder 83.000 km, das kann ich nicht definitv nachvollziehen – werd ich da mal reinschauen.Und das Öl mal anschauen 😉
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Öl? Welches Öl? Am Öl kann's nicht liegen, is ja keins drin.
Doch, Öl ist ausreichend drin und auch erst 3000 km alt – letzen Herbst erst gewechselt. Aber welches weiß ich leider nicht mehr. Entweder das SAE 30 Rasenmäheröl, das ich eigentlich immer verwende, oder Louis 15W-40 MA2, das ich mal im Zuge eines Experiments mit der (letztlich doch vorzeitig verschlissenen) Kupplung der Vespa eines Freundes angeschafft hatte.
Die Kupplungsbeläge werde ich austauschen. Unabhängig davon, was eine Sichtprüfung ergibt. Und dann natürlich auch das Öl – SAE 30, das gute für den Rasenmäher. -
Die Kupplung wars! Die Beläge waren gut abgerubbelt und an den Führungsnuten außen zum Teil ziemlich verbogen.
Mit neuen Belägen, Zwischenscheiben, ein paar Kleinteilen und neuem SAE 30 ÖL läuft und kuppelt sie wieder schön.
Danke für euere Unterstützung!