Bremse vorne greift erst nach "Einfahrzeit"

  • Hallo in die Runde.

    Heute gab es die erste Ausfahrt mit der PX 80/135DR. Sie sprang nach Winterpause auf den zweiten Tritt an, brav...

    Das Problem, das sie mit in die Pause genommen hatte, gibt's immer noch und das ist folgendes:

    Die Vorderradbremse greift nach dem Losfahren so gut wie nicht. Bei mir geht es erstmal heftig 2km den Berg runter, ich ziehe am Hebel und lasse sie "warmlaufen". Was zunächst auch nichts bringt. Dann zieht sie plötzlich, begleitet von leichtem Bremsenpfeifen/ Quietschen. Wie normal.

    Im Herbst hatte ich die Bremse geöffnet, die relativ neuen Beläge mit Schleifpapier gerauht, Kanten sind gebrochen. Die Trommel gesäubert, ebenfalls eine Runde Schleifpapier...

    Was meint ihr? Neue Beläge?


    Danke im voraus und beste Grüße Robert

  • Die Vorderradbremse der PXalt ist leider keine Offenbarung. Die bremst einfach nicht gut.


    Das, was Du beschreibst, klingt für mich spontan so, als hättest Du etwas auf den Belägen oder in der Trommel, was erst weggebremst wird. Dann greift sie.


    Hast Du denn vorne schon einmal alles überholt und Simmerringe und so weiter getauscht?


    Damit Du ein valides Bild bekommst, wo Deine Beläge überhaupt greifen, würde ich sie mal richtig grob abschmirgeln und dann fahren. Danach kann man schön erkennen, wo sie überhaupt anliegen. Du könntest auch mal den Bremsnocken umdrehen und dann testen. Eventuell ist der auflaufende Belag, der ohnehin die meiste Arbeit verrichtet, nicht mehr groß funktional.

  • Ist die Trommel innen sauber?

    Montage mit öligen Händen kann schon zu Problemen führen, wie ich früher mal lernte...


    Außerdem möglich: "Füße" für die Beläbe (die Stumpen auf die sie gesteckt und dann mit Omega-Feder gesichert werden) schief. Oder schwergängig.


    Trommel verschlissen?


    Oder weniger wahrscheinlich:

    Bowdenzug hängt


    Hebel unten hängt.



    Mach das ganze nochmal auf, baue die Beläge aus und reinige alles mit Bremsenreiniger.

    Baue neue Beläge und eine neue Feder ein. Vergesse die beiden Blechbügel nicht, über die der drehbare Bremszapfen die Beläge "ansteuert".


    Checke auch die Bremsmimik außen. Alles sauber und gangbar?

    Seilzug i.O. und in der Hülle gefettet? Hülle i.O.?

    Dieser ganze alte Kram ist nach 40 Jahren einfach mal fällig.


    Dass die Trommelbremsen, insbes. der älteren PX, nichts taugen, bleibt davon unberührt.


    Viel Glück!

  • Es waren - große Überraschung - yohman-) die Bremsbacken. Bei näherem Hinsehen zeigten die ausgebauten alten eine etwas glasige Oberfläche.

    Neu montiert habe ich die SIP Premium #87330200. Die haben sofort sanft und dann zügig zugegriffen und kommen mit gebrochenen Kanten.


    Eine Eselei ist mir natürlich passiert: Schönes Wetter, also wird auf dem Hof repariert. Als ich die Sicherungsringe von den Lagerbolzen der Backen entferne, ist mir eins von den omegaförmigen Dingern von der feinen Zange gesprungen. Suche zwecklos. Jetzt tut es erstmal eine zurechtgebogene Briefklammer. Irgendwas ist halt immer; schön, wenn ein Behelf zur Hand ist. Noch schöner, wenn man vorsichtig ist.


    Danke für die Hinweise und seid vorsichtig bei Hofreparaturen...


    Robert

  • Diese Omega-Klammern sollte man eigentlich mit erneuern. Genau wie den Sicherungssplint auf der Achsmutter.

    ....nicht zwingend erforderlich!

    Der Omega-Sicherungsclip ist aus Federstahl und wenn der nicht überdehnt wurde dann kann man den getrost öfters verwenden.


    Beim klassischen Splint für die Achsmuttern gebe ich Dir recht, der gehört jedes mal gewechselt, da der auch eine deutlich niedere Elastizitätsgrenze ggü. dem Federstahl aufweist.

  • Die Vorderrad Bremse meiner VBB mit 10" Rädern war so Giftig gut das man sie sehr Feinfühlig ziehen mußte da sie beim kleinsten Überziehen das Rad zum Blockieren brachte.

    Daher habe ich bei der Ablaufenden Bremsbacke eine Zwischenlage entfernt, so das sie nicht mehr beim Bremsen an die Trommel gedrückt wurde. So bremste nur noch die Auflaufende Backe, Immer noch sehr scharf und leicht zum Blockieren neigend. Daher habe ich das Umgekehrt. Die Ablaufende Backe Bremst jetzt, und die Auflaufende, ohne Zwischelage ist ohne Bremswirkung.

    Die Bremse ist gut dosierbar, und blockiert wenn ich es darauf anlege.

    Die Vespa hat mitlerweile 4000km auf dem neuen Tacho...