Schaltklaue schleift in Neutral

  • Hey Leute,

    Ich habe gerade meinen Motor (Vespa Pk50S e) frisch revidiert und anschließend einen Testlauf gemacht. Leider habe ich ein deutliches rhythmisches "klacken" im Neutralgang feststellen können, weshalb ich den Motor nochmal öffnete.

    Nach der Öffnung ist mir aufgefallen, dass die neu verbaute Schaltklaue (FA ITALIA -4 Gang rund) im Neutralgang leicht am zweiten Gangrad schleift bzw. ganz leicht anschlägt. Die Schaltklaue steht also minimal (ca. 0.10mm) zu tief.

    Eindeutig ist das die Ursache für das rhythmische klacken.

    Nun jedoch ist meine Frage wie ich das Problem fixe.

    Schleif ich einfach minimal die Schaltklauennasen ab oder muss ich unten einen anderen Distanzring einsetzen?

    Wenn sich das durch einen neuen Distanzring fixen lässt, könnt ihr mir eine Bezugsquelle empfehlen wo ich die Ringe günstig und vor allem mit fairen Versandkosten erwerben kann?

    Über Rückmeldungen würde ich mich sehr freuen ;)


    Lg

  • BaertigerMann

    Hat den Titel des Themas von „Schaltklaue zu schleift in Neutral“ zu „Schaltklaue schleift in Neutral“ geändert.
  • Das Getriebe sollte in Summe ich glaube 0,2 mm Spiel haben, wenn du an einem Ende eine Fühllehre zwischen Alaufscheibe und Stirnrad steckst.

    Mein letztes Getriebe habe ich enger gemacht, aber das soll jetzt nicht für dich gelten.

    Zweites sollten die Klauen einigermaßen vernünftig mittig in den Schaltpositionensitzen. Das kann man mit käuflichen Anlaufscheiben in verschiedenen Dicken gewährleisten (Dicke beider Scheiben zusammen müssen das Spiel gewährleisten, die jeweils einzelne Dicke die Position der Schaltklaue).

    Hast du mal geschaut, ob die Position der Klaue in allen Gängen zuviel in diese eine Richtung verschoben ist? Dann wäre klar, in welche Richtung du den Radsatz mit verschiedenen Anlaufscheiben verschieben müsstest.

    Kannst ja auch mal Bilder einstellen.


    Gruß Paddy.

    Ich ziehe meinen Hut vor der Ikone klassische Vespa! Wenn aber selbst heute noch uralte Vespas aus den Siebzigern aufgrund der schieren Menge verbastelt werden können, sollte man sich seiner zunehmend seltenen Automatik bewußt sein...


    Übrigens, wenn man den sogenannten "O-Lack" aufbereitet (abschmirgeln und in Wachs ersäufen), muß man vorher den "O-Dreck" entfernen und den "O-Rost" owatrolisieren.

  • Vielen Dank für deine schnelle Rückmeldung!

    Vielen Dank für deine schnelle Rückmeldung!

    Ich habe gerade Mal nachgeschaut und mir ist aufgefallen dass auch der Neutralgang zwischen dritten und vierten Gang minimal zu tief sitzt und somit die Schaltklauennasen auch am 4. Getrieberad leicht schleifen.

    Des weiteren sitzt die Klaue auch in den Gängen minimal tiefer als die Gangräder. Das sind ca. 0.1mm aber diese verursachen wahrscheinlich das schleifen...

    Das Gangrad sitzt also minimal zu hoch bzw. Die Klaue minimal zu tief.

    Gibt es einen Anbieter den ihr mir für den Kauf von den Distanzringen empfehlen könnt? Die Versandkosten bei den Mainstreamshops finde ich auf Dauer etwas unverschämt hoch...

  • Naja, ich weiß nicht, ob es außer den einschlägigen Shops wie SC oder SIP noch welche gibt, die so Teile für lau versenden.

    Wenn du da für keine Ahnung 10-20 Euro so Scheiben bestellst, bleibt da sicher nicht soviel hängen, daß die keinen Versand haben wollen.

    Wichtig wäre mal, daß du das Gesamtspiel mißt im zusammengebauten Zustand, festlegst, wieviel du Distanz in Summe brauchst und dir überlegst, was dann an Dicke für die jeweilige Scheibe links und rechts rauskommt.

    Wenn das dann getan ist und die Vorraussetzung erfüllt ist, daß dann dein Getriebe wieder funktioniert, kannst du dir ja immer noch überlegen, ob 5 Euro Porto oder wieviel auch immer dir dann immer noch zuviel ist und es einen Shop gibt, der die Scheiben für 3 Euro versendet....


    Wegen dem Spiel, googel mal nach Getriebe ausdistanzieren, ob es 0,2 oder 0,1 mm sind, ich weiß es nicht auswendig, was da empfohlen wird, wenn man es mit Scheiben macht.

    Mein letztes Getriebe habe ich mit den Ori-Scheiben ausdistanziert auf 0,05, indem ich dickere Seegerringe auf der Diskus auf Maß geschliffen habe.

    Aber das ist nicht der Maßstab.


    Gruß Paddy.

    Ich ziehe meinen Hut vor der Ikone klassische Vespa! Wenn aber selbst heute noch uralte Vespas aus den Siebzigern aufgrund der schieren Menge verbastelt werden können, sollte man sich seiner zunehmend seltenen Automatik bewußt sein...


    Übrigens, wenn man den sogenannten "O-Lack" aufbereitet (abschmirgeln und in Wachs ersäufen), muß man vorher den "O-Dreck" entfernen und den "O-Rost" owatrolisieren.

  • Bist du sicher, dass du die richtige Schaltklaue genommen hast? Da gibt es auch in der Höhe Unterschiede ... Runde 50,2mm und Eckige 51mm?

  • Ohne eigene Erfahrung gehe ich davon aus, dass die Schaltklaue die Ursache ist.


    Eine Art Verschiebung aller Gangräder durch andere Anlaufscheiben könnte das Problem mit Gangrad 2 vielleicht lösen. Aber wenn du Pech hat, tritt das danach bei einem anderen Gangrad auf.

  • Gerade ist mir etwas ein- bzw. aufgefallen.

    Die Distanzringe oben und unten haben eine unterschiedliche Dicke. Da ich den Motor ja schonmal komplett zerlegt hatte, habe ich diese falsch rum eingebaut. Der Ring von oben (minimal dicker) ist also unten verbaut worden. Dadurch ergibt sich dieser minimale Versatz.

    Nun habe ich sie getauscht und siehe da, die Klaue schleift nicht mehr :)

    Vielen Dank für eure zahlreiche Unterstützung!

    Lg

  • Okay nun muss ich leider doch nochmal eine Frage stellen.

    Ich hab den Motor zusammengebaut und nun habe ich das Problem das ich während der Fahrt nicht den Neutralgang finde. Wenn ich die Vespa schiebe dann gelingt es mir einigermaßen, aber während der Fahrt fühlt es sich an als wäre dieser nicht vorhanden.

    Ist das eine Einstellungssache? Und wenn ja, wie Stelle ich die Schaltung gut ein?

    Über Rückmeldungen freue ich mich natürlich sehr ;)

  • Wenn die Züge gut stramm eingestellt sind und die Klaue neu ist, kann es schon mal zum Nichtfinden des Leerlaufs kommen.

    Allerdings musst du auch während des Rollens schalten, im Stand geht das generell schwer.

  • Danke für deine schnelle Antwort!

    Weshalb sollte die neue Klaue zu einem Nichtfinden führen? Eigentlich sollte es doch besser funktionieren oder?

    Das mit dem Schalten während dem rollen ist mir bewusst. Das komische ist nur, dass ich eben während der richtigen Fahrt auf der Straße den Neutralgang so gut wie gar nicht finde, beim einfachen schieben aber schon.

    Kann es sein, dass ich die Züge anders spannen muss, weil sonst die Klaue aufgrund der Motorvibration aus dem Neutralgang rutscht?

  • Locker mal die Züge jeweils eine halbe Umdrehung und probier es nochmal.

    Generell ist der Leerlauf von der Rastung her nicht so dominant wie die Gänge, deshalb kann man da drüber rutschen.

    Und wenn alles neu ist, flutscht halt alles nicht so.

    Mach dir mal keinen Kopf, wenn der Rest jetzt gut ist und die Gänge unter Last halten.


    Gruß Paddy.

    Ich ziehe meinen Hut vor der Ikone klassische Vespa! Wenn aber selbst heute noch uralte Vespas aus den Siebzigern aufgrund der schieren Menge verbastelt werden können, sollte man sich seiner zunehmend seltenen Automatik bewußt sein...


    Übrigens, wenn man den sogenannten "O-Lack" aufbereitet (abschmirgeln und in Wachs ersäufen), muß man vorher den "O-Dreck" entfernen und den "O-Rost" owatrolisieren.

  • Von Paddys gutem Hinweis abgesehen ist die Position "Leerlauf" an der Schaltrate die mit der geringsten Rastwirkung - man fährt ja nicht im Leerlauf.


    Die Position lässt sich von außen nicht verändern. Paddys Empfehlung verhindert nur, dass die Zuglast schon zu einem Überspringen der Raste führt und der Leerlauf gefühlt abhanden gekommen ist.


    Im schlimmsten Fall hst du durch die Verschiebung des gesamten Radsatzes zwar das Rasseln beseitigt, aber auch den Leerlauf unter Betriebsbedingungen verloren.


    Beides wäre dann die Folge der schlechten Fertigungsqualität der Klaue, die die eigentliche Ursache darstellt.