Wie funktioniert eigentlich eine Zündung?

  • " da müsste die Lima durchmessen" wie oft hör ich das und lese das.

    Aber wie geht das in der Praxis.?

    Kennt sich hier jemand mit den Gleichstrom Limas (kontaktlos) aus.?

    Nehmen wir mal PX mit 5 Kabeln.

    Welche Spule ist für was und wie kann man die die Komponenten im ausgebauten Zustand durchmessen? Bzw. Welche Messeinheiten kann man überhaupt messen? Widerstand? Durchgang? Auf Masse?

    Taugt da ein normales Strommessgerät.?


    Ich will das endlich mal verstehen evtl. Teile erneuern und nicht immer alles neu kaufen.

    Es geht mir nur um die Testung der Teile.

    Wie Wechselstrom erzeugt wird weiß ich noch aus dem Physikunterricht.

    Danke für Eure Hilfe.

  • Kennt sich jemand mit den - Wechselstrom - Lima aus. Das meine ich damit.

  • Fantine

    So gering sind meine Kenntnisse nicht. Kennst Du Dich aus mit den Stromerzeugern?


    Es geht mir darum zu verstehen welche Baugruppen wie funktionieren und wie man sowas misst.

    In meinem Fundus habe ich ca. 7 ZGP von unterschiedlichen Vespa Modellen der letzten 50 Jahre


    Die will ich alle checken und ggf. erhalten.

  • Manchmal bin ich ein Ekelpaket, aber meinst du, dass du mit so geringen Kenntnissen anfangen solltest einzelne Teile zu erneuern `statt komplette Baugruppen neu zu kaufen

    Warum kann man manchmal nicht einfach mal eine Frage fachlich beantworten und muss stattdessen irgendwelche Kenntnisse oder Fähigkeiten von irgendwelchen Leuten in Frage stellen? :pinch:

  • Schau mal hier Klick mich


    Meßwerte für elektr. Zündungen findest du z.B. hier

    oder für andere Grundplatten hier.


    Da du verschiedene Grundplatten hast läßt sich nichts genaues sagen. Außer das das Durchmessen nicht garantiert ob die ZGP gut ist oder nicht. Die Messungen können, abhängig von Temperatur und sonstigen Umgebungsbedingungen, unzuverlässig sein oder Probleme erst beim Betrieb, durch die dabei entstehenden höheren Temperaturen, auftreten.

    Jeder will alt werden, aber keiner will alt sein.

  • Vielleicht als kleine Hilfestellung um das Funktionsprinzip zu verstehen:


    Kontaktzündung:

    Die Zündungsanlage der Vespa - alteVespa.de


    Kontaktlos:

    Aufbau & Funktion der CDI (Capacitor Discharge Ignition) - Wespenblech Archiv
    09.11.2014; 22:50:07 Vorwort Der Aufbau der CDI ist identisch in den meisten Modellen PX alt und PX Lusso und PK mit elektronischer Zündung. Die Bauteile auf…
    wespenblech.square7.ch


    Bei Rassmos Link bezüglich elektronischer Zündung, muss allerdings dazugesagt werden, dass die Messwerte nur für den Zündvorgang (sprich, CDI, Pick-Up und Ladespule) angegeben sind. Auf die restlichen Spulen wird nicht eingegangen!

  • Kennt sich hier jemand mit den Gleichstrom Limas (kontaktlos)

    Wechselstrom - Lichtmaschinen!


    Der Ladestrom für die Batterie und dessen Versorgungskreise (Blinker, Hupe etc.) wird über den Regler bezogen bzw. bei den Modelle ohne Batterie war dann für die Hupe ein Gleichrichter vorgeschaltet!

  • In den Werkstättenbüchern bei scooterhelp sind die Stromlaufpläne detailliert abgebildet. Da kann man anhand der Bauteilplatzierung auf der ZGP schön erkennen, wie die einzelnen Spulen geschalten sind und ob sie über einen Massepunkt verfügen oder nicht. Damit hast schon mal die Anhaltspunkte wo du ggf. mit deinem Messgerät messen musst bzw. wo Durchgang gegeben sein sollte und wo nicht bzw. an welchen Kabeln du messen solltest.


    https://www.scooterhelp.com/manuals/VNX1T.VSX1T.service.manual/24.jpg

  • für die 5 polige ZGP der PX Lusso (ohne Batterie) ist es ja relativ einfach


    rot, weiß und grünes Kabel bedienen den Zündspulenkreislauf und gehen zur CDI

    Die verbleibenden beiden Kabeln schwarz und blau gehen zum Regler.

    Da gibt es ja bekannte Sollmesswerte für CDI und Pick Up (bzw. hat der BGM

    Pick-Up einen Sollwert von 100 Ohm!)


    Die beiden anderen Kabel bedienen die Verbraucher am Fahrzeug und gehen über den Spannungsregler (bei der deutschen Ausführung mit Hupe bzw. Hupengleichrichter)


    schwarz ist die geführte Masse (-)

    und blau der ungeregelter Wechselstrom (+)


    bei der italienischen Ausführung geht blau direkt zum Lichtschalter bedient dort die

    Wechselstromschnarre und wird dann erst wieder über gelb an den Spannungsregler geführt !

  • Vielen Dank für die konstruktiven Beiträge.

    Mit solchen HInweisen und Tipps kann ich arbeiten. Einiges kenne ich bereits.


    Der Hinweis auf die Stromlaufpläne ist sehr gut. Da habe ich noch nicht dran gedacht und ist eine gute Orientierung.

    Zur Zeit grübel ich noch über zwei 12v bajaj chetak Zündungen nach, die auch noch hier liegen.

    Da ist farblich fast alles anders.

    Doch das krieg ich schon hin.


    Mit Eurer Hilfe sowieso.

  • Den hat Barnie aus dem GSF schön dargestellt!


    Da ist die Einheit der CDI halt zweigeteilt und die Hochspannungsspule als separates Teil ausgeführt.



  • Wobei ich mir die Überholung der Bajaj - ZGP nur antun würde, wenn ich selbst eine Bajaj im Fuhrpark habe.

    Es gibt eigentlich fast nur noch Nachbauteile von swiss und die haben leider in den letzten Jahren qualitativ extrem abgebaut.


    Die Bajaj CDI + Zündspule kannst du ersetzen durch die rote CDI der Automatenroller (ET2 etc.)


    Dann wird lila von der ZGP mit dem grünen Steckplatz,

    2* schwarz mit dem weißen und grau und weiß von der ZGP mit dem roten Steckplatz der CDI verbunden.

    Das rote Kabel von der ZGP bleibt frei (isolieren)


    Zündungs CDI Einheit
    Keine Beschreibung vorhanden
    www.motorrad-ersatzteile24.de

  • Ich hatte mal kurz ne bajaj chetak150 und der Motor hat mir als eigenständiges Produkt gefallen. Der braucht sich nicht vor Piaggio zu verstecken.

    Im Herbst habe ich mir nochmal einen BajajMotor gekauft als Ersatzmotor des Ersatzmotor meiner LF Flotte.

    Den hab ich revidiert und nun auch mit einer Automaten Zündspule zum Laufen gebracht.

    Das funktioniert. Auf dem Bild ist die Cdi nur provisorisch am Motor befestigt.

    Wie erwähnt gilt es auch hier die verbauten ZGP zu erhalten.

  • Mein Senf dazu:


    Das Durchmessen der Spulen mit dem Ohmmeter am Vielfachmeßgerät bringt eigentlich nur einen Aufschluss darüber, ob die Spule hin ist. Also Unterbruch oder ein Isolationsschaden vorliegt. Wobei sich letzterer gemeiner Weise erst meist bei warmem Bauteil herausstellt.


    Um eine Spule richtig zu prüfen, braucht es ein Messgerät für die Induktion. Das schickt einen niederfrequenten Wechselstrom so 900 Hz durch die Spule und gibt dann den Wechselstromwiderstand / Impedanz in uH an.

    Das kann man machen. Man braucht dazu das Gerät und eine intakte Spule als Referenz. Ob sich der Aufwand lohnt, sei dahingestellt.


    Gruß Robert

  • ...gleiches gilt analog für die Prüfung des Kondensators der Kontaktzündungen mit einem "normalen" Multimeter. Auch da ist man eingegrenzt und kann maximal feststellen ob defekt oder nicht.


    Wobei wenn die Zündungen "überholt" werden, dann gehört der Tausch des Unterbrechers, Kondensators, Schmierfilz und ggf. die Anschlusskabeln nach meiner persönlichen Einschätzung eigentlich zum Pflichtprogramm.


    Bei den Spulen muss ich fairerweise sagen, da hatte ich bis jetzt gerade mal zwei defekte Lichtspulen bzw. nur Spulen die aufgrund mechanischer Einflüsse zerstört wurden (locker gewordenes Polrad bzw. unsachgemäßes Schrauben an der ZGP).

    Bei den ganz alten ZGP mit innenliegender Zündspule eine defekte Spule.

  • In meinem letzten Beitrag habe ich einen Fehler gemacht. Der ist zwar im Ergebnis egal, aber er stört mein Bedürfnis nach klaren Begrifflichkeiten.

    Also: Die entscheidende Eigenschaft einer Spule ist ihre Induktivität. Die wird in Henry angegeben.

    Das Messgerät ermittelt nun mit fester Frequenz in einer Brückenschaltung den Wechselstromwiderstand/Impedanz der Spule und errechnet daraus deren Induktivität. So ist es richtig.